Vortrag: Wie integrieren Deutsche sich anderswo?
13. Juli 2007
Auf Einladung des Exzellenzclusters „Kulturelle Grundlagen von Integration“ an der Universität Konstanz hält Dr. Stefanie Everke Buchanan am Mittwoch, dem 18. Juli 2007 einen Vortrag zum Thema „Wir und die Anderen – Abgrenzungen innerhalb der deutschen Gemeinschaft in Melbourne“.
Beim jüngsten Integrationsgipfel der Bundesregierung ging es um die Einwanderer in unserer Mitte. Die Einwanderer, das sind dabei immer die „Anderen“.
Wie ist es aber, wenn man selbst zu den „Anderen“ gehört? Wie kommen Deutsche als Einwanderer in Gesellschaften zurecht, die ihnen zunächst ähnlich fremd sind wie die deutsche den hierher kommenden Türkinnen oder Russlanddeutschen?
Die Ethnologin Everke Buchanan erforscht das schwierige Verhältnis von Identität und Integration unter den deutschen Immigranten in Australien. Einwanderer, so ihre Feststellung, suchen Identität nicht nur im Spannungsverhältnis zwischen deutscher Herkunft und australischer Gegenwart. Sie suchen Identität zunächst in kleinen Gruppen und finden sie auch in Abgrenzung untereinander.
Wird damit die Integration in die Mehrheitsgesellschaft eher behindert oder gefördert? Diese Frage ist offen, und sie hat große Bedeutung für andere Einwanderungsgesellschaften.
Verhalten sich deutsche Einwanderer in Australien ähnlich wie türkische Einwanderer in Deutschland? Führt die Gruppenbildung in Einwanderergemeinschaften zu „Parallelgesellschaften“? Was erleichtert, was erschwert die Identitätsfindung unter Einwanderern? Diesen Fragen wird die Referentin in ihrem Vortrag nachgehen.
Dr. Stefanie Everke Buchanan lebt als Deutsche seit 1999 in Australien, wo sie im German Department der renommierten Monash University nahe Melbourne deutsche Sprache und Kultur lehrt.
Der Vortrag findet am 18. Juli um 16.15 Uhr im Hörsaal R513 der Universität Konstanz statt.